1228. Januar 30? Krakau in monte modico bei der Michaeliskirche.

Herzog Heinrich I. hält auf des Abtes Luitfrid von Tiniec Klage Gericht mit seinen Baronen, erklärt den Anspruch des Grafen Segotta auf das Dorf Grodziec für unbegründet und die von demselben produzirte Urkunde für unecht.

Anführung einer Urkunde (vergl. unten No. 341), gedruckt in dodatek do gazety Lwowskiej 1851, No. 52 und in Biermann's Stift Orlau S. 26, neuerdings aus dem Orig. in Lemberg bei Kêtrzyñski und Smolka cod. dipl. Tiniec p. 14 mit der Erklärung, dass die Urkunde gefälscht sein müsse, wo dann allerdings immer noch wohl ein echtes Document zu Grunde gelegen haben könnte. Die Anführung giebt als Termin an: als Heinrich nach Lesco's Tode im Jahre 1228 (so die Abschrift, der Abdruck dagegen aus dem in Lemberg aufbewahrten Originale 1229) in Krakau gewesen, am Sonntage 6. Kal. Febr., nun trifft aber weder 1228 noch 1229 der Sonntag auf 6. Kal., sondern auf 3. resp. 5. Kal.; es muss also ein Fehler in der Zahl vorausgesetzt werden. Für 1228 spricht die Bezugnahme auf Lesko's Tod (1227, Nov. 24), der doch wohl als nahe vorangegangen gedacht werden sollte. Die Zeugen habe ich doch zu der eigentlichen Urkunde ziehen zu müssen geglaubt, vergl. No. 341.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.